Region: | Syddanmark |
Fläche: | 352 km² |
Einwohner: | ca. 8.400 |
Postleitzahl: | 6760 |
Vorwahl: | +45 (89) |
Wer die älteste Stadt in Dänemark besuchen möchte, muss nach Ribe fahren. Die Stadt in Süddänemark war ein bedeutender Handelsplatz und entwickelte sich im Mittelalter zur wahrscheinlich wichtigsten Hafenstadt in Dänemark an der Nordsee.
Verschiedene Sehenswürdigkeiten zeugen von der Zeit der Wikinger und von Ribe als Handelsstadt. Die kleine Stadt hat ungefähr 8.400 Einwohner. Wer nach Ribe kommt, trifft auch auf ein gutes kulturelles Angebot und auf Gärten und Parks.
Lage von Ribe
Ribe liegt an der Nordseeküste, in Süddänemark.
Es befindet sich im Südwesten von Jütland, in der Nähe der Mündung des Flusses Ribe Å.
Die Stadt Esbjerg liegt ungefähr 25 Kilometer nordwestlich von Ribe. Kolding liegt östlich von Ribe und ist ungefähr 50 Kilometer entfernt.
Reise in die Geschichte
Die Geschichte von Ribe beginnt mit einem kleinen Marktplatz, der von den Wikingern um 700 errichtet wurde. Der Missionar Ansgar von Bremen wollte 860 die erste Kirche in Skandinavien errichten und suchte einen Platz dafür. Schon damals war Ribe aufgrund des schiffbaren Flusses und des guten Hafens der bedeutendste Handelsort im Norden. Daher fiel die Wahl des Missionars auf Ribe. Die Stadt war damals vom Handwerk geprägt. Es gab Weber, Töpfer, Lederverarbeitung und Metallgießereien.
Die Stadt wurde in der Zeit von 1176 bis 1402 durch sieben Brandkatastrophen stark zerstört und um 1350 von der Pest heimgesucht. Auch zwei schwere Überschwemmungen, die Zweite Marcellusflut 1362 und die Sturmflut von 1512 machten der Stadt schwer zu schaffen. Ribe konnte sich von den Rückschlägen schnell wieder erholen. Im 15. Jahrhundert zählte Ribe mit ungefähr 5.000 Einwohnern zu den größeren Städten in Nordeuropa. Das Alte Rathaus wurde von der Gemeinde 1496 erbaut.
Im 16. Jahrhundert ging es Ribe wirtschaftlich gut, doch verlor die Stadt allmählich für den dänischen Seehandel an Bedeutung. Die Einwohnerzahl ging zurück, da sich die Handelswege verlagerten und Kopenhagen sowie andere Städte an Bedeutung gewannen. Der Niedergang von Ribe als Handelsstadt wurde durch einen Großbrand, vier Pestepidemien und einige Sturmfluten beschleunigt. Die Bürger verloren ihren Wohlstand aufgrund der Einquartierung von Soldaten während der Kriege im 17. Jahrhundert. Damals lebten noch etwa 2.000 Menschen in Ribe. Der Seehandel ging Ribe durch die Gründung von Esbjerg 1870 verloren. Der Verlust konnte fünf Jahre später durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz nicht ausgeglichen werden. Während des Zweiten Weltkriegs erlitt Ribe keine nennenswerten Zerstörungen.
Sehenswürdigkeiten von Ribe
Ribe hat einen sehenswerten mittelalterlichen Stadtkern und viele gut erhaltene historische Gebäude. Besucher können auf den Spuren der Wikinger wandeln und bei einem Spaziergang viele Sehenswürdigkeiten entdecken. Ribe bietet auch verschiedene Museen und eine schöne Natur.
Ribe Domkirke
Der Dom von Ribe wurde im 13. Jahrhundert eingeweiht und ist das einzige Gotteshaus in Dänemark mit fünf Schiffen. Der Bau erstreckte sich über 100 Jahre.
Der Dom ist eine der ältesten Kirchen von Dänemark und ersetzte eine frühere Kirche aus Holz.
Im Laufe der Zeit wurde der Dom mehrfach umgestaltet, was an den romanischen und gotischen Elementen erkennbar ist. Der Turm bietet einen schönen Blick auf die Stadt.
Altes Rathaus
Das Alte Rathaus wurde vor 1496 erbaut und ab 1708 als Rathaus genutzt. Bis 2007 wurden dort Stadtratssitzungen abgehalten. Zum Rathaus gehören auch eine Rathaussammlung und ein Museum für Gesetz und Recht. Das Museum zeigt Normalmaße, Gesetzesbücher, Stadtsiegel, Trinkbecher, Waffen und Folterinstrumente.
Schloss Riberhus
Das Schloss Riberhus wurde im 12. Jahrhundert als königliche Burg errichtet und im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Heute können Besucher noch die Ruine besichtigen, die in den 1940er Jahren restauriert wurde und aus Wällen und Mauerresten besteht. Die Künstlerin Anne Marie Carl-Nielsen hat die Statue der Königin Dagmar geschaffen, die sich bei der Ruine befindet.
Ribe VikingeCenter
Wer auf den Spuren der Wikinger wandeln möchte, sollte das Ribe VikingeCenter besuchen, das viele Aktionen zum Mitmachen bietet.
Ein Wikingermarkt findet ebenso statt wie Treffen mit Wikingerkriegern.
Das Geschichtscenter zeigt authentische Rekonstruktionen von Ribe und gewährt Einblicke in das Handwerk der damaligen Zeit.
Ribe Kloster
Das Ribe Kloster wurde im 13. Jahrhundert in Anlehnung an die Heilige Katarina von der Bruderschaft „Schwarze Brüder“ gegründet und besteht aus einer Kirche und einer Anlage. Die Abtei ist gut erhalten, doch wird sie heute als Wohnkomplex genutzt und kann nicht besichtigt werden. Besucher können bei einem Spaziergang durch den Innenhof einen Blick auf die Abtei werfen.
Wikingermuseum
Im Wikingermuseum sind zahlreiche Funde aus der Zeit der Wikinger ausgestellt. Das Museum informiert über den Alltag, den Handel sowie die Klöster und Kirchen in der Stadt. Neben einer Dauerausstellung gibt es auch Sonderausstellungen. Besucher können an Führungen teilnehmen.
Hex! Museum of Witch Hunt
Maren Spliids war die berühmteste Hexe von Dänemark und lebte in Ribe. Als Zentrum der Hexenprozesse hat Ribe auch eine traurige Vergangenheit. Das Museum informiert über die Hexenverfolgung und die Hexenprozesse. Ausstellungen zeigen Mittel und Werkzeuge von Hexen.
Besucher können sich auch zwei Filme über Frauen anschauen, die Opfer von Hexenprozessen wurden.
Wattenmeerzentrum
Das Wattenmeerzentrum ist das Tor zum Weltnaturerbe der UNESCO, dem Wattenmeer. Es befindet sich direkt am Wattenmeer und zeigt auf einer Fläche von 1.000 Quadratmetern Landschaft, biologischen Reichtum und Zugvögel.
Freizeit und Kultur in Ribe
Ribe bietet den Besuchern die Möglichkeit, bei einer Wattwanderung die Natur zu entdecken. Wer mag, kann in der warmen Jahreszeit auch in der Nordsee baden. Die Stadt hat auch verschiedene historische Restaurants wie den historischen Wächterkeller oder Den Gamle Arrest, das alte Gefängnis. Es gibt verschiedene schöne Fachgeschäfte in der Stadt. Wer Ribe bei Dunkelheit erleben möchte, kann an einer Tour mit dem Nachtwächter teilnehmen.