Bornholm in Dänemark

Bornholm ist die östlichste Insel von Dänemark und von der deutschen Ostseeinsel Rügen nur ungefähr 85 Kilometer entfernt. Bereits vor mehr als 6.000 Jahren war die Insel besiedelt. Wer in die Geschichte der Wikinger eintauchen möchte, ist auf der nur 588 Quadratmeter großen Insel an der richtigen Adresse.
Die Insel ist durch eine wunderschöne Landschaft geprägt und lädt zum Baden, Wandern, Radfahren und einfach zum Entspannen ein. Bornholm wartet auch mit einigen Sehenswürdigkeiten auf. Die Ostseeinsel hat ungefähr 39.000 Einwohner.

Lage von Bornholm

Bornholm gehört zur Region Hovetstaden und hat eine Fläche von 588,3 Quadratkilometern. In Nord-Südost-Richtung ist die Insel 40 Kilometer lang. In Südwest-Nordost-Richtung ist sie bis zu 30 Kilometer breit. Sie hat eine Küstenlänge von 158 Kilometern. Bornholm ist die östlichste Insel und Gemeinde von Dänemark. Zu Bornholm gehören auch noch sechs unbewohnte kleine Nebeninseln.

Bornholm ist ungefähr 85 Kilometer von der Insel Rügen, 150 Kilometer von der dänischen Hauptstadt Kopenhagen und 35 Kilometer von der schwedischen Südküste entfernt.

Vom Fährhafen Sassnitz auf Rügen gibt es ganzjährige Fährverbindungen nach Bornholm. Die Überfahrt dauert ungefähr 3,5 Stunden. Es gibt auch einen kleinen Regionalflughafen auf Bornholm, der mehrmals täglich von Kopenhagen angeflogen wird.

Eine Insel mit einer langen Geschichte

Bereits um 8000 vor Christus war die Insel Bornholm von Menschen besiedelt. Die ersten Bewohner waren Jäger, die über eine damals noch bestehende Landbrücke von Rügen nach Bornholm kamen. Vor ungefähr 7.000 Jahren riss diese Verbindung vermutlich ab. Auf die Insel kamen auch Ackerbauern. Hünengräber, Menhire und Felsritzungen zeugen von der frühen Besiedlung der Insel. Bereits um 500 vor Christus war Bornholm ein wichtiger Umschlagplatz von Waren.

Um 961 oder 985 wurde Bornholm vom dänischen König Harald Blauzahn erobert. Im Mittelalter gab es immer wieder Streitigkeiten zwischen Staat und Kirche um die Insel. Bornholm wurde während der Dänisch-Hanseatischen Kriege mehrmals von der deutschen Hanse geplündert. Im späteren Mittelalter wurde Bornholm mehrfach von den Schweden besetzt. Die Wirtschaft entwickelte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Typische Wirtschaftszweige sind noch heute Fischerei, Räucherei und Keramikindustrie.
Im Zweiten Weltkrieg wurde Bornholm von deutschen Truppen besetzt und von Deutschland eingenommen. Sowjetische Truppen besetzten die Insel und zogen erst 1946 ab. Seitdem gehört Bornholm wieder zu Dänemark.

Aufgrund seiner Lage und der bezaubernden Natur wurde Bornholm in den 1950er und 1960er Jahren bei Touristen immer beliebter. Die Insel wurde ausgebaut und konnte aufblühen. In dieser Zeit entstanden Radwege und gastronomische Einrichtungen.

Sehenswürdigkeiten von Bornholm

Bornholm ist vor allem durch eine schöne Landschaft mit Sanddünen, Wäldern, Mooren und einer schroffen Felsküste geprägt. Die Insel eignet sich hervorragend, um in der Natur zu entspannen und den Alltag zu vergessen. Es gibt aber auch sehenswerte Bauten und einige Museen auf der Insel.

Brændesgårdshaven

Beliebt bei Familien ist der Freizeitpark Brændesgårdshaven mit Minizoo, großem Aquarium und Kletterpark.

Der Vergnügungspark kann auch mit Elektroautos und vom Wasser aus mit Ruderbooten erkundet werden.

Hammershus

Das Hammershus im Norden von Bornholm ist bei Touristen beliebt und die älteste Burgruine in Nordeuropa. Die auf einem Felsplateau befindliche Ruine aus dem 12. Jahrhundert ist ein beliebtes Fotomotiv.

Bornholmer Kunstmuseum

Das Bornholmer Kunstmuseum wurde 1993 eröffnet und 2003 modernisiert. Das Gebäude im Bauhaus-Stil integriert sich hervorragend in die Landschaft am Küstenstreifen von Helligdomsklipperne. Der Museumsturm ist einem Leuchtturm nachempfunden. In einer Höhe von 30 Metern befindet sich eine Aussichtsplattform. Im Museum sind Ölgemälde und andere Exponate von Künstlern des 19. Jahrhunderts von Bornholm und dem übrigen Dänemark, aber auch dänische Designstudien und Skulpturen der Gegenwart zu bestaunen. Neben den Dauerausstellungen finden auch wechselnde Ausstellungen statt.

Durch das Museum fließt ein Rinnsal mit Wasser aus der Heiligtumsquelle, die im Mittelalter für ihre heilenden Kräfte bekannt war.

Mittelalterliche Kirchen

Auf der ganzen Insel verstreut sind mittelalterliche Kirchen als Rundkirchen wie die Ny Kirke, Nylars Kirke, Salomons Kapel oder die Sankt Ols Kirke. Es gibt auch viereckige Kirchen wie die Bodil Kirke, die Nicolaikirke oder die Sankt Peders Kirke. Von einigen Kirchen sind nur noch Ruinen vorhanden, doch kann es interessant sein, sie zu besichtigen.

Landwirtschaftsmuseum Melstedtgård

In der Ortschaft Melstedt befindet sich das Landwirtschaftsmuseum Melstedtgård als einziges Freilichtmuseum von Bornholm.

Es zeigt die Landwirtschaft auf Bornholm vor der landwirtschaftlichen Mechanisierung.

Freizeit und Gastronomie auf Bornholm

Bornholm verfügt über einige Badestrände mit feinem weißem Sand im Osten und im Süden. Sie laden nicht nur zum Baden, sondern auch zum Schnorcheln, Surfen und Segeln ein. Sie verlaufen flach zum Meer. Bornholm hat ein gut ausgebautes Netz an Rad- und Wanderwegen. Die Natur lässt sich bei ausgedehnten Wanderungen, aber auch bei Radtouren entdecken. Almindingen ist ein ausgedehntes Waldgebiet im Hinterland und bietet ein Stück unberührter Natur. Es ist die zweitgrößte zusammenhängende Forstfläche in Dänemark. Die Insel hat auch einige Golfplätze.

Wer in Bornholm einen Urlaub verbringen möchte, findet vor allem Ferienhäuser, die sich in beschaulichen Fischerorten befinden. Es gibt aber auch einige Hotels. Auf der Insel verwöhnen verschiedene Restaurant ihre Gäste.Teilweise wird fangfrischer Fisch serviert. Zu den Spezialitäten der Insel gehören auch der Bornholmer, ein goldgelb geräucherter Hering, roter Hering, der mit einer roten Kräuterlake mariniert wurde, Brot, das aus dem Mehl von Bornholmer Mühlen gebacken wurde, Steaks von heimischen Lämmern oder Boisen Eis. Da Bornholm über ein mildes Klima verfügt, gibt es auch Wein aus heimischem Anbau.