Der Dom Vor frue kirke Maria in Ribe – Kirchen sind auf einer Reise immer einen Besuch wert, denn sie stecken voller Geschichte und sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre. Dänemark beherbergt viele sehenswerte Kirchen, zu den schönsten gehört allerdings der Dom Vor frue Kirke Maria, die in der kleinen Gemeinde Ribe zu finden ist. Doch was macht diesen Dom so besonders? Welche Geschichten und Geheimnisse verbergen sich hinter seinen alten Steinmauern?
Die älteste Kirche Dänemarks
Das Bedeutendste an dem Dom Vor frue kirke Maria in Ribe direkt zu Beginn: Es handelt sich um die älteste Kirche Dänemarks. Im Jahr 860 suchte der Missionar Ansgar von Bremen in Dänemark nach einem geeigneten Platz, um die erste Kirche des Landes errichten zu lassen. Obwohl es sich bei Ribe um eine kleine Gemeinde handelt, erlangte sie durch den Dom in Dänemark und international große Bekanntheit und ist noch heute ein Magnet für Touristen.
Ursprünglich wollte Ansgar die Kirche aus Holz errichten lassen, allerdings entschied man sich schnell, die Mauern aus massivem Stein hochzuziehen.
Was dem Dom zugute kam, war die perfekte Lage Ribes. Die Gemeinde war an wichtige Handelswegen angebunden und hatte daher viel Geld zur Verfügung, um den Dom besonders prunkvoll zu gestalten.
Im Laufe der Jahrhunderte erlebte der Dom Vor frue kirke Maria in Ribe einige Restaurationen und Erneuerungen. Unter anderem stürzte im Jahr 1293 der hohe Kirchturm ein und wurde in den folgenden Jahren durch den sogenannten Bürgerturm ersetzt, der mit seiner Höhe von 52m bis heute das Wahrzeichen Ribes darstellt. Im 14. Und 15. Jahrhundert erhielt der Dom seine endgültige architektonische Form, die man auch heute noch bewundern kann. In diesen Jahrhunderten wurde der Dom um zwei äußere Schiffe erweitert und stellt seitdem ein gigantisches Bauwerk dar, dessen Besichtigung man sich nicht entgehen lassen darf.
Außergewöhnliche Architektur und spannende Geschichte
Schon von außen bringt der große Dom Vor frue kirke Maria einen zum Staunen. Ein beliebtes Fotomotiv ist zum Beispiel das Ansgar-Denkmal, das seit 2015 auf der Südseite der Kirche steht und an den Missionar Ansgar erinnert. Wie bereits deutlich wurde, war Ansgar eine wichtige Persönlichkeit in der dänischen Geschichte!
Das Äußere des Doms ist schön anzusehen, aber vor allem das Innere muss man auf sich wirken lassen. Der Dom ist das ganze Jahr über geöffnet – auch an Sonn- und Feiertagen. Sowohl Bewohner von Ribe und der Umgebung als auch Touristen haben Zugang zur alten Kirche. Für den Eintritt müssen zwar einige dänische Kronen gezahlt werden, allerdings lohnt sich die Besichtigung vor allem für Fans der Architektur und Geschichte auf jeden Fall!
Im Inneren des Doms verschmelzen romanischer und gotischer Stil miteinander und ergeben ein atemberaubendes Bauwerk. Außerdem lassen sich im Dom Kunst und Malereien bewundern, unter denen sich auch Bilder des international bekannten dänischen Künstlers Carl-Henning Pedersen befinden.
Daneben sind Highlights während der Besichtigung das alte Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert sowie das beeindruckende Orgelprospekt, das bereits seit 1634 das Herzstück des Doms darstellt.
Ein Museum im Inneren der Kirche
Wer sich besonders für die Geschichte der Kirche interessiert und mehr wissen will, sollte das Dom-Museum besuchen. Wenn eine Karte für den Eintritt gekauft wird, gilt diese auch für das Museum, das in der südlichen Galerie direkt in der Kirche zu finden ist.
Das Museum ist zwar klein und übersichtlich, trotzdem verrät es eine Menge über den Bau und die Hintergründe zum Dom. Vor allem auf die Zeit vor und nach der Reformation, die in Dänemark auf das Jahr 1536 fiel, wird vermehrt eingegangen. Hat man nach der Besichtigung der Kirche noch etwas Zeit übrig, sollte man einen Blick auf diese kostenlose Ausstellung werfen.
Musik im Dom
Der Dom Vor frue kirke Maria ist vor allem für seine Lebendigkeit bekannt, die unter anderem durch die regelmäßig stattfindenden Konzerte entsteht. Schon vor Jahrhunderten erklangen Chorgesänge und Orgelklänge in der riesigen Halle der Hauptkirche, aber auch heute noch finden regelmäßig klassische Konzerte statt, die vor allem bei Touristen sehr beliebt sind.
Daneben gibt es einen Kinder- und Jugendchor sowie einen Chor für Erwachsene, der mit seinem Gesang die Teilnehmer an den regelmäßigen Gottesdiensten erfreuen.
Vor allem zur Adventszeit finden viele musikalische Abende im Dom statt und das jährlich stattfindende Weihnachtskonzert beschert allen Besuchern der Kirche ein wahres Weihnachtswunder.
Wie erreicht man den Dom?
Ribe ist eine kleine Gemeinde an der Westküste Dänemarks, die nicht weit von der deutschen Grenze entfernt ist. Größere Städte, die in der Nähe liegen, sind Esbjerg und Kolding. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, ist der Dom in Ribe gut in einen Tagesausflug zu integrieren – von Esbjerg fährt man zum Beispiel nur 30 Minuten. Der Besuch des Doms ist die Autofahrt auf jeden Fall wert, denn er sorgt für unvergessliche Eindrücke.
Macht man ohnehin in Ribe Urlaub, ist der Dom wahrscheinlich nur einen kurzen Spaziergang oder wenige Minuten mit dem Fahrrad entfernt. Auch mit dem Zug lässt sich die kleine Gemeinde von Städten wie Esbjerg aus erreichen.