Einmal im Jahr herrscht auf der dänischen Insel Seeland Ausnahmezustand. Denn einmal pro Jahr findet in der Nähe von Roskilde das gleichnamige Musikfestival statt. Allerdings ist das Roskilde-Festival keine Musikveranstaltung unter vielen. Seit seiner Gründung im Jahr 1971 hat sich dieser Musik-Event als eine der größten musikalischen Veranstaltungen aus ganz Europa etabliert. Regelmäßig ertönen vom Festivalgelände rockige, Metal- oder Reggae-Töne. Zudem treten bei dem Festival Künstler der Genres Hip Hop, Pop, Electronic oder gar Vertreter der Weltmusik auf.
Durch andere Festivals wie Woodstock inspiriert, lockte das erste Roskilde-Festival seine Besucher im August 1971 unter der Bezeichnung Sound Festival an. Damals existierte nur eine einzige Bühne, auf der etwa 20 Bands aus Musikgenres wie Jazz oder Folk auftraten. Allerdings verloren die ersten Veranstalter schnell das Interesse daran, sich zukünftig an der Organisation der Veranstaltung zu beteiligen. Dennoch entwickelte sich das Roskilde-Festival schnell zu einer namhaften Größe im Musikgeschäft, bei der sich freiwillige Helfer innerhalb weniger Jahre zur wichtigsten Arbeitskraft entwickelten. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Musik-Events ist das Roskilde-Festival schließlich nicht profitorientiert, sondern spendet sämtliche Überschüsse humanitären Zwecken. Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, WWF oder Amnesty International profitieren von den Einnahmen, die die Millionen-Grenze längst überschritten haben. Zusätzlich fokussiert sich das Festival stets auf eine gesellschaftspolitische Thematik, die in die Auftritte eingearbeitet werden. Um die Veranstaltung auf die Beine zu stellen, setzen sich alljährlich rund 25.000 Helfer für einen reibungslosen Festivalablauf ein. Zudem unterstützen rund 400 Mitarbeiter der Gruppe Klub 100 die Organisation des Events auf freiwilliger Basis.
Im Laufe der Jahre heizten Künstler wie Bob Marley and The Wailers, Fatboy Slim oder The Prodigy die Massen an. Auch die Rolling Stones, Rihanna, Coldplay oder Pearl Jam gastierten bereits auf einer der mittlerweile sieben Bühnen. Neben den musikalischen Darbietungen erregt der zum Roskilde-Festival gehörige Nacktlauf alljährlich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Dieses Rennen findet jeweils am Samstag des Events statt und erfolgt ausschließlich mit nackten Teilnehmern. Für Musik-Fans, die keines der heiß begehrten Tickets ergattern konnten, ist das Festivalradio eine willkommene Alternative. Mit dem Roskilde Festival Radio verfügt die Veranstaltung über eine eigene Radiostation, die Live-Übertragungen an neun Tagen des Ereignisses vornimmt. Vor Ort ermöglichen weitere Highlights wie ein Kino, ein Skatepark oder die Bade- und Angelseen ein abwechslungsreiches Programm.
Informationen zu dem Festival und Tickets gibt es auf der offiziellen Webseite