Es ist eines der bekanntesten Musikfestivals Europas und zugleich ein enorm wichtiger kultureller und sozialer Treffpunkt für Menschen aus aller Welt – das Roskilde Festival in Dänemark. Gestartet als kleines Jugendprojekt, kommen mittlerweile jährlich über 100.000 Menschen auf die Insel Seeland, um ihre Lieblingskünstler live zu sehen. Dabei bietet die Veranstaltung eine Mischung aus allem – Kultur, Freiheit und Musik. Was Roskilde so besonders macht und wie der Alltag in einem der größten und buntesten Festivals Europas aussieht, wird im folgenden Artikel erläutert.

Highlights

Das Festival wurde 1971 von zwei jungen Dänen gründet und war von Anfang an stark durch die Hippiekultur der 1960er Jahre beeinflusst. Seit jeher findet es in Roskilde, 30 Kilometer außerhalb von Kopenhagen statt.

Das Festival wird meist in den Sommermonaten Juni und Juli abgehalten und dauert bis zu acht Tage.

Warum es jährlich über 100.000 Leute hierhin zieht, liegt unter anderem an der riesigen Künstlerliste. The Hu, Electric Callboy, Stormzy, Arca und Beth Gibbons sind nur einige der bekannten Namen, die auf der Liste für die Veranstaltung im Jahr 2025 stehen. In der Vergangenheit fanden Künstlerlegenden wie David Bowie, Bruce Springsteen und die Red Hot Chilli Peppers ihren Weg auf die Bühnen des dänischen Festivals.

Das Roskilde Festival wurde 1971 von zwei jungen Dänen gründet

Das Festival wurde 1971 von zwei jungen Dänen gründet und war von Anfang an stark durch die Hippiekultur der 1960er Jahre beeinflusst – Foto: ©Tjeerd #774430149 – stock.adobe.com

Kunst & Kultur

Doch das eigentlich Schöne an Roskilde spielt sich abseits der Bühnen ab. Überall verteilt auf dem Festivalgelände gibt es Skulpturen und vielfältige Installationen von Künstlern aus der ganzen Welt. So wird der Ort zu einem kulturellen Brennpunkt und regt die Imagination an. Besucher werden mit Kunststilen vertraut, die ihnen vorher so nicht zugänglich waren. Das macht den Ort für viele besonders wichtig und gibt ihm eine soziale Bedeutung. Dies nehmen die Besitzer sehr ernst, was sich auch daran erkennen lässt, dass die Einnahmen zu 100 % an wohltätige Organisationen gespendet werden. Damit ist das Roskilde Festival eine Non-Profit-Veranstaltung, was für viele Besucher sehr wichtig ist.

Auch auf die Verwendung von recyclebaren Materialien bei beispielsweise der Bereitstellung von Essen und Trinken wird Acht gegeben, was das Festival zu einem ganz besonderen Ort der Nachhaltigkeit macht. Besucher werden zur Mülltrennung angeregt und es gibt viele Möglichkeiten die Veranstaltung mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Essen & Trinken

Das kulinarische Angebot ist riesengroß. Besucher können sich quer durch die dänische Küche probieren. Besonders beliebt sind Stände, die dänische Klassiker wie Smørrebrød oder Frikadellen in den verschiedensten Kombinationen anbieten. Auch für Fans der internationalen Küche ist gesorgt. Es gibt mexikanische, vietnamesische, indische und italienische Food Trucks die meist hohe Qualität anbieten. Besonders gefragt ist vor allem Street Food wie Pommes oder Burger.

Das ökologische Image des Festivals wird auch hier gestärkt und so gibt es zahlreiche vegetarische und vegane Optionen, wie frische Salate oder Smoothies.

Bier gibt es in Hülle und Fülle, von regionalen, dänischen Sorten über Craft-Bier bis hin zu internationalen Brauereien, wird hier ein jeder Bierfan glücklich. An jeder Ecke finden sich zudem kreative Cocktailstände, die die Feierlust der Besucher unterstützen.

Workshops

Ein weiteres Highlight des Festivals sind die zahlreichen Workshops. Hier können Besucher dem Alltag entfliehen und in sich in neuen kreativen Wegen selbst entdecken. Es gibt Mal- und Zeichenworkshops, die von Künstlern begleitet werden und jeden einladen, sich umgeben von den Klängen der Musik frei zu entfalten. Neben Bastelworkshops finden auch Töpferkurse statt, an denen man seine eigenen Töpferwaren gestalten und mit nach Hause nehmen kann. In Yoga und Meditationskursen kann entspannt werden und Experten helfen, die eigene innere Ruhe zu finden. Es gibt Tanz- und Bewegungskurse in denen neue Tanzstile von Hip-Hop bis Techno erlernt werden können.

Für Fans des dänischen Bieres gibt es auch die Möglichkeit einmal beim Brauen des kühlen Hells dabei zu sein. In Bierbrauworkshops begleitet man den Prozess des Bierbrauens von Anfang bis Ende und kann danach sein eigenes Werk kosten. Wer sich weiterbilden möchte, besucht offene Diskussionsrunden und Vorträge.

Schlafen

Um die acht Tage des Festivals durchzustehen, muss natürlich geschlafen werden. Die meisten Besucher übernachten in Zelten auf dem Festivalgelände. Das ist eine großartige Möglichkeit, um neue Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen.

Da das Festival ein offener Ort ist und jeden begrüßt, sind für viele der Besucher, die Menschen, die man kennenlernt, eines der Höhepunkte des Festivals.

Das Camping steht hier besonders im Vordergrund und neben den Zelten schlafen viele in Wohnmobilen. Die Camps sind meist in Reichweite der Musik aufgebaut, wer es ruhiger mag, sucht sich einen Schlafplatz weiter Weg von den Bühnen der Stars.

Fazit

Das Roskilde Festival ist ein faszinierender, offener Ort, der Menschen aus aller Welt einlädt. Neben den großartigen Künstlern, die hier auftreten, wird das Festival vor allem für sein Gemeinschaftsgefühl geschätzt. Mindestens genauso wichtig sind die etlichen Möglichkeiten sich kreativ selbst zu entfalten. Daneben zeigt das Festival offen soziale Verantwortung und gilt als ein positiver, nachhaltiger Ort, der ein Musterbeispiel für funktionierende Musikveranstaltungen ist.

Informationen zu dem Festival und Tickets gibt es auf der offiziellen Webseite