Odense in Dänemark

Odense ist die drittgrößte Stadt in Dänemark und hat mehr als 182.000 Einwohner. Die Stadt liegt auf der Insel Fünen und hat eine lange Geschichte. Der Name Odense könnte auf die Wikinger zurückgehen, die ihren Gott Odin ehren wollten. Einer der größten Söhne von Odense ist der Dichter und Schriftsteller Hans Christian Andersen. In der Geburtsstadt des Dichters wird seit 1956 in jedem Jahr am 2. April, seinem Geburtstag, der Hans-Christian-Andersen-Preis an bedeutende Kinderbuchautoren und -illustratoren verliehen.
Odense ist zwar eine Großstadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, doch kommt auch die Gemütlichkeit nicht zu kurz.

Lage von Odense

Odense liegt auf der Insel Fünen in der Region Syddanmark, in der Nähe des Odense-Fjords. Der Fluss Odense Å verläuft durch die Stadt.

Der Odense-Kanal verbindet den Fluss mit dem Odense-Fjord.

Kleiner historischer Rückblick

In einem von König Otto III. erstellten Dokument wurde Odense 988 erstmals erwähnt, doch trug die Stadt damals noch den Namen Othenesuuigensem. Nachdem Odense um 1060 Sitz des Bischofs von Fünen wurde, entstanden zahlreiche Kirchen, Klöster und kirchliche Stiftungen auf der Insel. Die wahrscheinlich älteste Kirche von Odense ist die Vor Frue Kirke. König Knut IV. der Heilige wurde 1086 in Odense ermordet. Die Stadt wurde während eines Bürgerkriegs 1240 teilweise zerstört. Die Rechte einer Handelsstadt erhielt Odense 1355.

Königin Christine, die Ehefrau von König Hans, zog um 1500 mit ihrem Hof nach Odense. Die Stadt und der Handel konnten sich dadurch schneller entwickeln. Odense hatte um 1600 bereits 5.000 bis 6.000 Einwohner. Als schwedische Truppen Odense 1672 plünderten, sank die Einwohnerzahl auf 3.800. Odense war von 1654 bis 1658 Hauptstadt von Dänemark.

Odense wurde 1769 die zweitgrößte Stadt Dänemarks, als die Einwohnerzahl auf 5.200 anstieg. Der Kanal und der Hafen wurden 1803 ausgebaut. Die Industrialisierung und die wachsende Zahl der Einwohner führten 1851 zu einem Abbruch der Stadtmauern, um mehr Platz zu schaffen. Die Einwohnerzahl stieg mit der vermehrten Zuwanderung von Arbeitern stark an.

Sehenswürdigkeiten von Odense

Aufgrund ihrer bewegten Geschichte hat Odense viele Sehenswürdigkeiten. Die Stadt hat romantische Straßen mit kleinen, bunten Häusern, aber auch verschiedene Kirchen und Museen. Das Rathaus mit seiner markanten Fassade ist ein sehenswertes Gebäude. Einige Sehenswürdigkeiten sind eng mit dem berühmten Dichter Hans Christian Andersen verbunden.

Hans-Christian-Andersen-Haus

Das Hans-Christian-Andersen-Haus wurde erst 2021 eröffnet und ist ein Museum mit einer interessanten Architektur. Es wurde vom japanischen Stararchitekten Kengo Kuma entworfen und ist selbst ein Kunstwerk. Den Besucher erwarten verschiedene Erlebnisräume, ein bezaubernder Garten und mit der Ville Vau auch ein Abenteuerland für Kinder.

Elternhaus von Hans Christian Andersen

Das Elternhaus von Hans Christian Andersen ist seit 1930 für die Öffentlichkeit zugänglich. Es befindet sich in der Nähe des Doms in der Munkemøllestræde. In dem kleinen gelben Fachwerkhaus in der Nähe des Flusses und des Märchengartens lebte der Dichter mit seinen Eltern im Alter von 2 bis 14 Jahren. Der zum Haus gehörende Hinterhofgarten wurde erst 2018 angebaut. Die Besucher können Pflanzen und Blumen bewundern, die der Schriftsteller in seinen Werken erwähnte.

Hans-Christian-Andersen-Wald

Der Hans-Christian-Andersen-Wald wurde 2001 angelegt und von den Wäldern inspiriert, die Hans Christian Andersen bei Aufenthalten auf verschiedenen Gutshöfen besuchte. Linden und Eichen sind so angeordnet, dass der Wald dem Scherenschnitt „Der Sonnenkopf“ von Hans Christian Andersen ähnelt.

Sankt Knuds Kirke

Die Sankt Knuds Kirke ist der Dom von Odense und wurde im 14. Jahrhunderts auf den Grundmauern des Vorgängerbaus aus der Zeit von 1080 errichtet. Der berühmte Altar wurde vom Lübecker Claus Berg 1520 erbaut.

Kunstmuseum Brandts

Das Kunstmuseum Brandts auf dem Gelände der Brandts Klædefabrik bietet eine Sammlung von dänischer Kunst aus 250 Jahren. Mit fünf Etagen ist es das größte Kunstmuseum auf der Insel Fünen. In jedem Jahr finden acht bis zehn Sonderausstellungen statt. Das Museum bietet auch Kunst auf Kinderniveau, ein Kunstcafé und einen Shop.

Freilichtmuseum Den Fynske Landsby

Das Freilichtmuseum Den Fynske Landsby, das fünische Dorf, informiert darüber, wie die Menschen früher in Harmonie mit der Natur gelebt haben. Alle Gebäude haben ihren Ursprung auf Fünen und stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das Museum ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Freiwillige erzählen Geschichten und schlüpfen in die Rollen von Feldarbeitern, Kutschern, Köchen oder Gänsemädchen.

Dänisches Eisenbahnmuseum

Ein Muss für Eisenbahnfans ist das Dänische Eisenbahnmuseum im Zentrum von Odense. Es zeigt alte Lokomotiven, königliche Salonwagen und Personenwagen. Die Besucher dürfen die Ausstellungsstücke begehen und auf den Bänken Platz nehmen. Mehrmals am Tag fährt ein Mini-Zug durch das Museum, vorbei an den Umgebungen der Eisenbahngeschichte. An ausgewählten Tagen fährt ein historischer Zug über die eigenen Gleise auf dem Museumshof. Für Kinder gibt es einen Kinderbahnhof.

Freizeit und Kultur in Odense

Odense bietet viele Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. Die Stadt hat ein Konzerthaus, aber auch einen Zoologischen Garten mit einem Ozeaneum. Der Munkemose-Park ist eine grüne Oase in der Stadt und liegt am Fluss. Mit schwanenförmigen Tretbooten können die Besucher auf dem Fluss fahren. Das Storms Pakhus ist eine Art Markt. Dort werden nachhaltige Kleidung, Streetfood, Kunstobjekte und Accessoires angeboten.

Wer Odense nicht nur am Tage, sondern auch in der Nacht entdecken und lokale Anekdoten hören möchte, kann an in den Sommermonaten an einem Spaziergang mit dem Nachtwächter teilnehmen. Im Zentrum des Hafens von Odense lädt das Hafenbad Odense Havnebad zum Baden ein. Es wurde 2016 errichtet, hat die Form eines Schiffs und ist ganzjährig geöffnet. Der Eintritt ist frei.