Das Märchen der kleinen Meerjungfrau ist bekannt wie fast kein anderes. Vor allem Kinder erinnern sich gerne an die Disneyprinzessin Arielle mit den roten Haaren, die durch die Ozeane schwimmt und Abenteuer erlebt.
Eine echte Meerjungfrau kann man in Kopenhagen sehen. Hier befindet sich eine Bronzestatue der kleinen Meerjungfrau im Hafen. Sie gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Dänemark und der dänischen Hauptstadt und stellt ein ganz besonderes Fotomotiv dar. Vor allem Kinderaugen bringt die Meerjungfrau zum Strahlen, aber auch für erwachsene Besucher ist die Statue eine tolle Attraktion, die zum Träumen einlädt.
Eine romantische Geschichte
Hinter der Statue der kleinen Meerjungfrau in Kopenhagen verbirgt sich eine lange und spannende Geschichte. Dass wir heutzutage diese schöne Statue bewundern dürfen, haben wir dem Brauereibesitzer und Kunstliebhaber Carl Jacobsen zu verdanken. Wie es zur Anfertigung der Statur kam, ist eine sehr romantische Geschichte. Carl Jacobsen besuchte 1909 im Königlichen Theater eine Ballettaufführung von „Die kleine Meerjungfrau“ und war begeistert von dem Märchen und der Ballerina Ellen Price. Er verliebte sich sofort in sie und entschied, ihr zu Ehren eine Statue in Auftrag zu geben.
Es war der Bildhauer Edvard Eriksen, der die Skulptur anfertigte.
Die Ballerina Ellen Price wollte für diese Arbeit nicht als Aktmodell agieren und letztendlich war es die Frau des Bildhauers, Eline Eriksen, nach deren Abbild die Statue angefertigt wurde. Eriksen entschied, die Meerjungfrau nicht mit Fischschwanz, sondern nach ihrer Verwandlung mit menschlichem Körper und Beinen darzustellen.
Am 23. August 1913 wurde die kleine Meerjungfrau auf ihrem Stein am Ufer aufgestellt und ist dort bis heute zu betrachten. Melancholisch schaut sie in die Ferne und scheint nach ihrem Traumprinzen zu suchen.
Wo findet man die Meerjungfrau?
Die Statue der kleinen Meerjungfrau ist passend zur Geschichte und Figur natürlich am Wasser zu finden. Genauer gesagt ist sie auf einem Felsen am Langelinje-Kai platziert. Dieser ist von der Innenstadt aus zu Fuß, mit dem Auto oder dem Bus gut zu erreichen. Auch auf einer Fahrradtour lässt sich ein Zwischenstopp bei der Statue einplanen.
Mit welchen Aktivitäten lässt sich der Besuch verbinden?
Die Statue der kleinen Meerjungfrau befindet sich ganz in der Nähe des Stadtzentrums, weswegen sie in jeden Tagesplan gut eingefügt werden kann. Häufig stellt sie auch einen Stopp bei Stadtrundfahren dar.
Der Besuch der Statue lässt sich gut mit einem Spaziergang am Wasser verbinden. Auch andere Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Amalienburg sind nicht weit entfernt. Wer das Kastell in Kopenhagen anschauen will, der befindet sich bereits ganz in der Nähe der Meerjungfrau. Von hier aus lässt sich die Tour durch Kopenhagen in die Innenstadt fortsetzen, wo man dann unter anderem auf den runden Turm und das Schloss Rosenborg trifft.
Wer nach dem Besuch der Meerjungfrau eine kleine Stärkung braucht, kann zum Restaurant Lumskebugten spazieren, das nur wenige Minuten entfernt ist. Hier gibt es dänische Spezialitäten und leckere Snacks für zwischendurch.
Die kleine Meerjungfrau ist beliebt
Wie beliebt die Skulptur der Meerjungfrau weltweit ist, lässt sich unter anderem daran erkennen, dass sie zeitweise abmontiert und verliehen wurde. 2010 war sie nämlich in Shanghai in der Weltausstellung EXPO zu betrachten.
Die Dänen und die Besucher Kopenhagens haben die Bronzestatue vermisst und es war ein großes Spektakel, als die kleine Meerjungfrau endlich wieder ihren Platz am Langelinje-Kai eingenommen hat.
Der Kampf der kleinen Meerjungfrau
So schön die Bronzestatue auch ist – nicht alle Besucher meinen es gut mit ihr. Das führte in der Vergangenheit zu einigen Attentaten auf die kleine Meerjungfrau. Es fängt mit harmloseren Beschmierungen an, bei denen ihr 1961 ein Bikini aufgemalt wurde. Allerdings wurde das Ganze ins Vielfache gesteigert, als man ihr 1998 den Kopf absägte. Auch von ihrem Stein wurde sie mittels Sprengstoff entfernt und ins Wasser gestoßen.
Aber egal, was der Statue angetan wird, sie ist von ihrem Platz am Kopenhagener Hafen nicht zu verbannen und kommt immer wieder zurück, sodass sie auch heute noch täglich von unzähligen Besuchern bewundern werden kann.