Das Wikingermuseum in Aarhus ist eine spannende Attraktion für die ganze Familie. Vor allem Kinderaugen bringen die uralten Funde und die Geschichten dahinter, die an die berühmte Kinderserie Wickie erinnern, zum Strahlen. Aber auch Geschichtsfans kommen in diesem besonderen Museum auf ihre Kosten. Wer sich für True Crime Fälle interessiert, sollte ebenfalls hellhörig werden. Was die Wikinger und Kriminalfälle miteinander zu tun haben? Das wird später aufgeklärt! Das Museum lädt mit seiner einzigartigen Atmosphäre dazu ein, sich auf eine Reise in die Vergangenheit zu begeben und in das Leben der Wikinger einzutauchen.
Die Geschichte von Aarhus
Es ist kein Zufall, dass das Wikingermuseum ausgerechnet in Dänemarks zweitgrößter Stadt zu finden ist. Im 8. Jahrhundert erreichten die Wikinger die Küste und gingen dort, wo das heutige Aarhus zu finden ist, an Land, um eine Siedlung zu bauen.
Aus dieser Siedlung hat sich über die Jahrhunderte das schöne Aarhus entwickelt, das nach Ribe und Hedeby als die drittälteste Stadt Dänemarks gilt.
Dass ausgerechnet in Aarhus so viele historische Schätze aus der Wikingerzeit ausgestellt werden können, ist außerdem dem Bau eines großen Nordea-Bankgebäudes zu verdanken. Bei dessen Bau stieß man drei Meter unter der Erde auf ein jahrhundertealtes Wikingerdorf. Es handelte sich um einen aufsehenerregenden und historisch wertvollen Fund, denn erst durch die Entdeckung der Überreste konnten finale Schlüsse zum Entstehungszeitpunkt und der Entwicklung von Aarhus gezogen werden.
Die Ausstellungsstücke erzählen also nicht nur die Geschichte der Wikinger, die einst in Aarhus an Land gingen, sondern indirekt auch die Geschichte der heutigen Bewohner der dänischen Stadt.
Die Fund- und Ausstellungsstücke
Seit der Wiedereröffnung im Jahr 2008 überzeugt das Wikingermuseum durch eine moderne Einrichtung und Gestaltung. Die gute Beleuchtung und die hochwertigen Schaukästen sind gelungene Erneuerungen, die den Besuch des Museums seit der Renovierung noch schöner machen.
Das Wikingermuseum zeigt originale, jahrtausendealte Fundstücke sowie Kopien. Dazu gehören unter anderem Besteck, Schmuck, Schüsseln sowie ein großer Kastenbrunnen – kaum zu glauben, dass viele dieser Fundstücke vor unzähligen Jahren schon von echten Wikingern benutzt wurden!
Dass es sich bei einigen Ausstellungsstücken lediglich um Kopien handelt, hat einen guten Grund. Bei sehr alten und bedeutenden Fundstücken gelten hohe Sicherheitsstandards, um Diebstahl und Beschädigungen zu verhindern. Zum Beispiel wird eine Kopie des weltberühmten Hørning-Steins ausgestellt, der zu einer Gruppe von Runensteinen gehört, die 1849 in der Nähe von Aarhus gefunden wurden. Die Kopien sind den echten Fundstücken zum Verwechseln ähnlich und bieten einen ebenso wertvollen Einblick in die Wikingerzeit und die Geschichte von Aarhus. Um noch besser in die Wikingerzeit eintauchen zu können und das Erlebnis vor allem für Kinder abwechslungsreich zu gestalten, gibt es Hörbilder und einen Film, der realistische Darstellungen eines Wikingerangriffs in Aarhus zeigt. Das Museum kann mit allen Sinnen erlebt werden und das Gesehene und Gelernte bleibt dadurch lange im Gedächtnis.
Der erste Kriminalfall Dänemarks
Es soll niemand länger auf die Folter gespannt werden, also wird nun das Rätsel gelöst, in welcher Verbindung das Wikingermuseum mit Kriminalfällen steht. Bei der Ausgrabung der Wikingersiedlung stieß man auf einen ganz besonderen Fund: ein kopfloses Skelett.
Unter welchen Umständen die Person, zu der das Skelett gehört, ihren Kopf verloren hat, kann nicht mehr genau rekonstruiert werden.
Allerdings lädt dieses Rätsel zu Spekulationen ein und macht die Hintergründe und Geschehnisse im Wikingerdorf noch geheimnisvoller. Das kopflose Skelett kann als Aarhus’ erster Kriminalfall gesehen werden und sorgt auf jeden Fall für Gänsehautmomente.
Wie findet man das Museum?
Das Wikingermuseum liegt im Stadtzentrum im Keller der Nordea-Bank, wo auch die Siedlung und die Überreste gefunden wurde. Sowohl mit dem Bus als auch mit der Straßenbahn ist die Adresse gut zu erreichen. Hat man eine Unterkunft im Stadtzentrum, liegt das Museum zu Fuß wahrscheinlich nur einen kurzen Spaziergang entfernt.
Und auch vom Hafen aus, wo regelmäßig große Kreuzfahrtschiffe anlegen, ist es zum Museum nur ein Katzensprung. Macht man auf einer Kreuzfahrt einen Stopp in Aarhus, kann das Museum also trotz eines kurzen Aufenthalts mit in den Tagesplan aufgenommen werden.